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Soziale Kontakte pflegen

Soziale Kontakte sind im Laufe des ganzen Lebens ein wichtiger Schlüssel für Zufriedenheit und Gesundheit. Dies gilt besonders auch für ältere Menschen. Sie profitieren vom Kontakt, dem Austausch, der Beziehung und Nähe zu anderen Menschen.

Das konnte auch eine große Langzeitstudie bestätigen, die seit über 80 Jahren an der Harvard-Universität läuft: Zwischenmenschliche Beziehungen sind entscheidend für die Gesundheit der Menschen im Alter. Die Anzahl der sozialen Kontakte kann die Gesundheit sogar besser voraussagen als einige medizinische Laborwerte. Noch wichtiger ist aber die Qualität der sozialen Kontakte: Je zufriedener ein Mensch mit seinen Beziehungen im Freundes- und Bekanntenkreis und in der Familie ist, desto besser ist das auch für seine Gesundheit. Enge Beziehungen in Ehe und Partnerschaft spielen dabei eine besondere Rolle. Sind Menschen in diesen engen Beziehungen glücklich, sind sie insgesamt zufriedener und in der Regel auch psychisch gesünder.

Fehlen diese Kontakte oder gehen wichtige Bezugspersonen verloren, können Menschen seelisch krank werden. Für Depressionen im Alter ist der Tod des Partners oder der Partnerin der größte Risikofaktor – vor Schlafstörungen, Problemen bei der Alltagsbewältigung (z. B. den Haushalt nicht mehr erledigen zu können), früheren Depressionen oder neuen aufgetretenen Erkrankungen, Denkschwierigkeiten oder schon länger bestehenden gesundheitlichen Problemen. Altersforscher gehen sogar davon aus, dass Einsamkeit so schädlich für die Gesundheit ist wie Alkohol oder Zigaretten. Besonders depressionsgefährdet sind ältere Menschen, die seit kurzem verwitwet sind. Aber auch bei alleinlebenden, älteren Menschen ist das Risiko erhöht.

Mein Vater ist sehr aktiv, aber seit dem Tod meiner Mutter viel allein. Da ich gerne in der Natur bin, könnte ich meinen Vater auf seinen Joggingtouren begleiten. Im Sommer könnten wir zusammen schwimmen gehen, denn auch ich liebe Wasser.

John (66 Jahre) ist Witwer und hat eine erwachsene Tochter Maria (40 Jahre). Er wohnt allein. In seinem Leben hatte er immer wieder mit Depressionen zu kämpfen. Zuletzt erkrankte vor eineinhalb Jahren, als seine Frau verstarb. Seit einem halben Jahr geht es ihm wieder besser.

Hinweis:

Haustiere können enge menschliche Beziehungen nicht ersetzen, aber sie schenken vielen älteren Menschen Lebensfreude und beugen Einsamkeit vor. Die Pflege von eigenen, größeren Haustieren wie Hunden, ist für ältere Menschen nicht immer allein zu stemmen. Dann können sich ältere Menschen auch als Hundesitter in der Nachbarschaft um einen Hund kümmern – in der eigenen Wohnung (z. B. während der Halter arbeitet) oder durch regelmäßiges Gassigehen. Auch Katzen können zur Pflege zeitweilig übernommen werden (z. B. bei Urlauben der Halter).