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Hilfen nutzen

Manche Einschränkungen kann man nicht durch Üben oder eine geschickte Auswahl ausgleichen – zum Beispiel, wenn man schlechter sieht oder hört.

Wichtig ist, diese Schwierigkeiten ernst zu nehmen und sie offen anzusprechen. Denn nur dann können gute Hilfen gefunden werden – um das Leben möglichst so aufrechtzuerhalten, wie es war.

Wie war das bei dem depressiv erkrankten Menschen vor der Depression? Nutzte er Hilfsmittel, um seine Einschränkungen auszugleichen? Ließ er sich unterstützen, um seine Ziele zu erreichen? Gibt es Bereiche, in denen er noch mehr Hilfe oder Hilfsmittel nutzen könnte?

Hier können Sie Ihre Gedanken festhalten:

Regina nimmt nicht gerne Hilfen an. Sie mag es nicht, auf andere angewiesen zu sein. Das finde ich grundsätzlich auch gut. Manchmal überfordert sie sich damit aber auch selbst. Unser Sohn hatte zum Beispiel vorgeschlagen, die Enkel nach dem Kindergarten bei uns vorbeizubringen, so dass Regina sie an den Enkelnachmittagen nicht selbst abholen muss. Bisher hat Regina das nicht angenommen. Das würde ihr aber guttun. Denn auch wenn sie es sich nicht eingestehen will – sie ist nach diesen Nachmittagen ganz schön erschöpft. Hier könnte sie etwas nachsichtiger mit sich selbst umgehen und auch mal die ein oder andere Hilfe annehmen.

Regina ist 70 Jahre alt und lebt mit ihrem Ehemann Theodor (73 Jahre) zusammen. Sie haben zwei erwachsene Kinder und 3 Enkelkinder. Vor zwei Monaten ist Regina zum ersten Mal an einer Depression erkrankt.

Mein Vater nutzt gelenkschonende Schuhe und läuft nur auf weichem Boden, das hat er mir letztens noch erzählt. Ich glaube, hier nutzt er alle Hilfen, um beim Laufen am Ball zu bleiben, die zur Verfügung stehen.

John (66 Jahre) ist Witwer und hat eine erwachsene Tochter Maria (40 Jahre). Er wohnt allein. In seinem Leben hatte er immer wieder mit Depressionen zu kämpfen. Zuletzt erkrankte vor eineinhalb Jahren, als seine Frau verstarb. Seit einem halben Jahr geht es ihm wieder besser.

  • Sie nehmen Unterstützung von Angehörigen, Nachbarn, Bekannten oder ehrenamtlich Tätigen an (z. B. durch Begleitung beim Einkaufen, bei Fahrten zum Arzt oder gemeinsamen Aktivitäten, wie spazieren gehen). Pflegebedürftigen, die von der Pflegeversicherung in einen Pflegegrad eingestuft wurden, stehen Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung, zum Beispiel durch ambulante Pflegedienste. Weitere Informationen dazu finden Sie im Familiencoach Pflege der AOK: pflege.aok.de.

  • Sie nutzen Hörgeräte, Brillen, die Nutzung der Vorlesefunktionen im Internet, Gehhilfen, Treppenlifte, Hausnotrufsysteme oder Handys, die für Senioren oder Menschen mit Sehbehinderungen geeignet sind und Gedächtnisstützen, wie Einkaufszettel, Notizblöcke oder Erinnerungen durch digitale Kalender.

Hinweis:

Falls sich Ihr depressiv erkrankter Angehöriger schwer damit getan hat, Hilfsmittel zu nutzen oder Hilfe anzunehmen, könnte dies die Depression mit begünstigt haben. Sobald es Ihrem Gegenüber wieder besser geht, können Sie ihn ermutigen, Hilfe anzunehmen und Hilfsmittel auszuprobieren.