Gut auf sich achten

Innere Widerstände überwinden

Viele Angehörige von depressiv Erkrankten haben Hemmungen, es sich auch mal gut gehen zu lassen. Sie verbringen beispielsweise einen schönen Abend mit Freunden oder genießen ein Essen in vollen Zügen – aber sobald sie an ihren depressiven Angehörigen denken, fühlen sie sich schlecht oder „irgendwie komisch“, so als dürften sie keinen Spaß haben.

Julia kennt diese Gedanken nur allzu gut. Bei Treffen mit ihren Freunden dachte sie oft: Anstatt hier herumzusitzen und über unwichtige Scherze zu lachen, sollte ich bei meinem Vater sein und ihm aus seiner Depression heraushelfen!

Julia ist 24 Jahre alt und studiert. Sie wohnt in einer Wohngemeinschaft in der Nähe ihres Vaters (61 Jahre), der seit Kurzem an einer Depression leidet.

Meine Frau und ich haben immer kleine Tagestouren am Wochenende gemacht, das hat uns den Alltag vergessen lassen. Jetzt, wo sie krank ist, wollte ich nicht ohne sie losziehen, das kam mir komisch vor. Fast wie Verrat. 

Peter ist 35 Jahre alt und arbeitet als Tierarzt. Seine Frau (32 Jahre) arbeitet halbtags und leidet seit einiger Zeit an einer Depression.

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