Wenn ich von der Arbeit kam und auch noch einkaufen musste, war ich schon gestresst. Dann noch schnell die Wäsche machen, eben noch das Geschirr abspülen und zackzack das Abendessen kochen. Danach war ich vollkommen k. o. und zu nichts mehr zu gebrauchen.
Mit Achtsamkeit habe ich gelernt, bei dem zu sein, was ich gerade tue. So banal es klingt, aber wenn ich nach Hause komme, dann komme ich erst einmal zu Hause an. Und prüfe dann, was jetzt am dringendsten ist – und da schließe ich mich selbst mit ein. Muss ich vielleicht zuerst einmal etwas trinken oder was anderes anziehen? Und ja, es klingt so einfach, aber wenn ich die Wäsche sortiere, sortiere ich die Wäsche und wenn ich koche, dann koche ich. Ich bin einfach bei dem, was ich gerade mache. Rieche die Zutaten, die Gewürze. Und habe tatsächlich wieder Freude am Kochen gefunden. Das Interessante daran ist, dass ich dadurch nicht langsamer werde. Oder weniger effektiv. Im Gegenteil, ich grüble weniger in der Vergangenheit und sorge mich weniger um die Zukunft. Und ich bin tatsächlich am Abend nicht mehr so erschöpft.
Maria ist 54 Jahre alt und arbeitet als Zahntechnikerin. Sie lebt mit ihrer Tochter (23 Jahre) zusammen, die gerade ihre Ausbildung abgeschlossen hat und seit einigen Monaten depressiv erkrankt ist.