Insbesondere in Kliniken werden auch folgende Maßnahmen angeboten:
Die IPT ist eine Methode in der Depressionsbehandlung, die sich in vielen Untersuchungen als wirksam erwiesen hat. Dabei geht es vor allem darum, wie die depressiven Beschwerden mit zwischenmenschlichen und psychosozialen Problemen zusammenhängen. Deswegen stehen bei der IPT die zwischenmenschlichen Umstände im Vordergrund, unter denen sich die Depression entwickelt hat. Mögliche Bereiche sind unbewältigte Trauer, zwischenmenschliche Konflikte, schwierige Rollenübergänge (z. B. der Renteneintritt oder Mutterschaft), Konflikte am Arbeitsplatz und Einsamkeit.
Bei der IPT wird zu Beginn versucht, den betroffenen Menschen zu entlasten, indem er und seine Angehörigen über das Krankheitsbild und die Behandlungsmöglichkeiten aufgeklärt werden. Außerdem soll er mit Unterstützung der Angehörigen von beruflichen und sozialen Anforderungen, wo nötig, entlastet werden. Anschließend wird er darin unterstützt, seine individuellen Problembereiche zu klären und zu bewältigen, auch indem er sein soziales Netzwerk wieder aktiviert.
Bei dieser Therapie werden Aspekte aus verschiedenen Therapieverfahren berücksichtigt (z. B. kognitiv-verhaltenstherapeutische, interpersonelle und tiefenpsychologische Aspekte).
Die Therapie wurde speziell für chronische Depressionen entwickelt. Sie geht davon aus, dass frühe Traumatisierungen (wie z. B. emotionale Vernachlässigung) bei den Betroffenen zu Rückzug und vermeidenden Denk- und Verhaltensmustern geführt haben (z. B. Vermeiden von Konflikten, Zurückweisung, Herausforderungen, Beziehungen, usw.).
Die zentrale Technik dieser Therapie sind Situationsanalysen, in denen zwischenmenschliche Situationen analysiert und bessere Lösungen geübt werden. Dabei wird auch beachtet, wie der erkrankte Mensch das Verhalten anderer Personen deutet und wie dies sein Verhalten beeinflusst, aber auch welche Konsequenzen sein eigenes Verhalten hat. Indem der Therapeut oder die Therapeutin wohlwollend auf das Verhalten des erkrankten Menschen reagiert, kann dieser zudem lernen, dass sich negative Beziehungserfahrungen aus der Vergangenheit nicht wiederholen müssen.
Bei der Lichttherapie werden die Betroffenen täglich für einige Zeit hellem Kunstlicht ausgesetzt. Dieses wird über die Augen aufgenommen und beeinflusst über den Sehnerv bestimmte Botenstoffe im Gehirn.
Die Lichttherapie wird vor allem bei jahreszeitlich bedingten Depressionen (Winterdepressionen) eingesetzt. Wer im Winter immer wieder an depressiven Verstimmungen leidet, kann also auch selbst etwas tun: möglichst viel an die frische Luft gehen und Tageslicht tanken!
Bei diesem Verfahren wird der betroffenen Mensch entweder die ganze Nacht oder nur die zweite Nachthälfte durch verschiedene Beschäftigungen vom Schlafen abgehalten. So kann manchmal eine schnelle erste Verbesserung der Beschwerden erreicht werden, was die weitere Behandlung erleichtert.
Bei diesem nicht-invasivem Verfahren wird durch ein Magnetfeld die Gehirnaktivität stimuliert. Sie erfolgt täglich über einen Zeitraum von 3 bis 6 Wochen für jeweils etwa 20 Minuten. Sie kann bei Patientinnen und Patienten angewendet werden, bei denen die medikamentöse Behandlung nicht erfolgreich war.
Dieses Verfahren kann bei schweren Depressionen eingesetzt werden oder wenn medikamentöse und psychotherapeutische Verfahren über lange Zeit nicht helfen konnten. Dabei wird das Gehirn durch kurze Stromstöße stimuliert – natürlich unter Vollnarkose.
Diese Therapie besteht aus etwa 10 Einzelbehandlungen. Pro Woche werden 2 bis 3 Behandlungen durchgeführt.
Zu den Nebenwirkungen gehören vorübergehende Gedächtnisstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Muskelkater sowie die mit der Narkose verbundenen Risiken. Für die betroffenen Menschen ist dieses Verfahren jedoch oft die letzte Hoffnung und nachweislich wirksam.